Die Linie, befreit von der Aufgabe der Gegenstandsabbildung, verliert ihre abstrahierende Gestaltungsqualität, präsentiert sich selbst als Linie. Gerade durch diese ‚Befreiung‘ vom Zweck der Abbildung aber macht sie ihren ‚inneren Klang‘ als Linie, ihre eigene Formqualität und ihre Ausdrucksqualität erfahrbar, wird sie selbst ‚konkretisierter‘ Gegenstand.
Christina Weiss, Konkrete Kunst – zwischen ‚großer Abstraktion‘ und ‚großer Realistik‘ aus: „ZEICHNEN KONKRET“, Galerie St. Johann, Saarbrücken / 1983